Gefälschte reCAPTCHAs: Wenn der Schutz zur Falle wird
- Daniel Siebel
- 2. Juni
- 1 Min. Lesezeit
reCAPTCHA-Systeme sind aus dem Internetalltag nicht mehr wegzudenken. Sie sollen sicherstellen, dass hinter einer Aktion ein Mensch und kein Bot steckt. Doch genau dieses Sicherheitsmerkmal wird zunehmend von Cyberkriminellen missbraucht. Aktuelle Warnungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und anderer Behörden zeigen, wie gefährlich manipulierte reCAPTCHAs sein können.
Wie funktioniert die neue Betrugsmasche?
Die Angreifer platzieren gefälschte reCAPTCHA-Elemente auf kompromittierten oder täuschend echt aussehenden Webseiten. Beim Klicken auf das scheinbar harmlose "Ich bin kein Roboter"-Häkchen wird ein schädlicher Befehl in die Zwischenablage des Computers kopiert. Anschließend erscheint ein weiteres Fenster, das den Nutzer auffordert, bestimmte Tastenkombinationen einzugeben. Dadurch wird der zuvor kopierte Befehl ausgeführt, was zur Installation von Schadsoftware führen kann.
Welche Gefahren drohen?
Einmal installiert, kann die Malware:
Passwörter aus Browsern und Messenger-Apps auslesen
Kreditkartendaten abgreifen
Fernzugriff auf den Rechner ermöglichen
Systeminformationen sammeln
In vielen Fällen bleibt nur die vollständige Neuinstallation des Betriebssystems, um die Schadsoftware wieder loszuwerden.
Wie kann man sich schützen?
Das BSI und andere Sicherheitsbehörden empfehlen:
Misstrauisch sein, wenn nach dem Lösen eines reCAPTCHAs weitere Aktionen oder Tastenkombinationen gefordert werden
Keine Tastenkombinationen auf unbekannten Webseiten ausführen
Den Computer sofort vom Internet trennen, wenn ein Verdacht besteht
Das System von einem IT-Spezialisten überprüfen lassen
Alle Passwörter ändern, insbesondere für E-Mail, Bankkonten und soziale Netzwerke
Fazit:
reCAPTCHA-Systeme sollen uns schützen, können aber in manipulierten Versionen zur Gefahr werden. Es ist wichtig, wachsam zu bleiben und verdächtige Aktivitäten sofort zu hinterfragen. Nur so können wir uns effektiv vor Phishing, Betrug und Schadsoftware schützen.
Hinweis: Dieser Beitrag basiert auf aktuellen Warnungen und Berichten von Sicherheitsbehörden und Medien.
Comments